Claudia Jahn, Günzburger Zeitung, 30.04.24
Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, 22.09.23
Günzburger Zeitung, 28.03.2022
Leuchtende Beispiele
In der Reihe „Bürger machen Kultur“ steht die Ausstellung des Kunstvereins Off Art im und am Günzburger Forum. Dabei stechen die Lichtinstallationen besonders hervor
Das ambitionierte Vorhaben der Stadt, gemeinsam mit Bürgern das kulturelle und gesellschaftliche Leben Günzburgs zu gestalten, hat seine erste Manifestation. Oberbürgermeister Gerhard Jaunernig
erläuterte den rund 70 Besuchern der Vernissage im Forum, weshalb sich möglichst viele und unterschiedliche Menschen in das auf drei Jahre angelegte Programm „Bürger machen Kultur“, einbringen
sollen. Die Reihe ist dabei mehr als eine bloße Plattform für künstlerische Gestaltung. Es geht vielmehr darum, städtische Identität zu schaffen und sich aktiv mit Kultur im weiten Sinne
auseinanderzusetzen, sie nicht nur zu konsumieren.
Eine sich im ständigen Wandel befindliche Gesellschaft, die heute weniger denn je auf Dauerhaftigkeit setzen kann, muss sich immer neuen Herausforderungen stellen. „Das erfordert die Bereitschaft,
den Wandel mitzugestalten.“ Die Initiatoren erhoffen sich, mit Kulturprojekten neue Denkansätze zu erschließen, den Bürgern die Möglichkeit und Chance zu geben sich auf kreative Weise mit den Fragen
der Gegenwart und auch der Zukunft auseinanderzusetzen und so aktiv an der Gestaltung des städtischen Lebens mitzuwirken. Das Einbringen, Verantwortung übernehmen, Gestalten, ist allerdings keine
Kulturtechnik der Jetztzeit. Bereits seit dem 19. Jahrhundert haben Bürger der Stadt diese kulturell geprägt und die Weichen für die Zukunft gestellt, wie ab 13. Oktober im Museum zu erfahren sein
wird, stellte Kulturamtsleiterin Karin Scheuermann fest.
Die heute aktiven Künstler des Günzburger Off Art Vereins zeigen seit Donnerstagabend, wie sie sich mit den Fragen der Gegenwart auseinandersetzen. Das geschieht teils in kleinen, unspektakulären
Bildern, die zum Nachdenken und genauen Hinschauen anregen.
Drei Lichtinstallationen, erläuterte Off Art-Vorsitzende Karen Steifensand, verwandeln den Platz um das Forum in den kommenden Wochen zu einem Freilichtmuseum. Die einzelnen Kunstwerke, geschaffen
von Susanne Pögl-Aßfalg, Gabriele Birkner und Karen Steifensand fügen sich zu einer Kurzfilmtrilogie, die sich in bewegten Bildern kritisch mit unserem Scheuklappenblick auf die Meere
auseinandersetzt. Gefeiert als Sehnsuchtsort und Traumkulisse sind sie ebenso Fluchtweg und Müllkippe. Die gefilmte Boje von Karen Steifensand, die ebenso Treibgut wie Anker sein kann, hat ihr
haptisches Gegenstück als Installation im Foyer des Forums.
Zum bunten Hingucker hat sich der Pusteblumenbrunnen gewandelt. Um das Brunnenprojekt von Gabriele Birkner, Susanne Pögl-Aßfalg und Rolf Eichelmann in seiner Vielschichtigkeit zu erkennen, muss man
sich Zeit lassen. Da ist zum einen die bunte Wasserkugel. Die Projektionen tauchen die Wasserstrahlen in immer wieder sich ändernde flirrende Farben, zu denen die klar konturierten Bildprojektionen
der Künstler kontrastieren. Gabriele Birkner projiziert das typische Bild der Frau: schön, geheimnisvoll, leidenschaftlich in der Brunneninstallation und fordert dazu auf, sich mit der alltäglichen
Diskriminierung der Frau in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Susanne Pögl-Aßfalgs Tierporträts rufen Empathie hervor, die schnell wieder ad acta gelegt wird, wenn das riesige Kotelettstück
auf dem Teller lockt. Und Eichelmanns bunte Zugvögel, deren Rückkehr im idyllischen Lied gefeiert werden, stehen im scharfen Kontrast zu Leimruten und Fangnetzen. Hinschauen lohnt sich, Nachdenken
ist gefordert und: natürlich – Mitgestalten an der städtischen Kultur.
Günzburger Zeitung, 28.09.19 - Bericht und Fotos von Gertrud Adlassnig
Mit mehr als 600 Einsendungen zum Günzburger Kunstpreis werden Kunstverein Off Art und Stadt förmlich überflutet. Die Gewinner kommen aus München, Burgau, Ulm und Neu-Ulm.
Veranstalter, Preisträger und Sponsoren freuten sich über den gelungenen Auftakt der 3. Kunstpreis-Ausstellung der Stadt Günzburg: (von links) Off-Art-Vorsitzende Karen Steifensand,
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, erste Preisträgerin Xenia Hartok, dritte Preisträgerin Stefanie Siering, dritte Preisträgerin Myrah Adams, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, Daniel Gastel,
zweiter Preisträger Dietrich Moravec und Amtsgerichtsleiter Walter Henle.
Der Kunstpreis der Stadt Günzburg wurde vergeben. Nun schon zum dritten Mal, erstmals unter einem Motto, wurde der Preis ausgeschrieben und die Beachtung bei Künstlern und Publikum nimmt stetig zu.
Während des Festaktes waren sich die Redner einig: Eine Kunstausstellung vom Niveau der vom Kunstverein Off Art und der Stadt Günzburg durchgeführten Aktion ist für eine Kommune wie Günzburg
einzigartig. Und deshalb findet sie weithin Aufmerksamkeit.
Mehr als 600 Werke im Wettbewerb um den Kunstpreis
Die mehr als 600 eingereichten Werke zum Thema „Alltägliches“, mit denen die Veranstalter förmlich überrollt worden waren, kamen aus ganz Deutschland, von deutschen und ausländischen Künstlern. Die
Fachjury hatte viel tun, um daraus die 75 ausstellungswürdigen Arbeiten herauszufiltern. Und noch einmal, um aus dem Werk der 67 Künstler die Preisträger zu ermitteln. Das machten sich die Vertreter
der Stadt und des Vereins, allesamt Kunstsachverständige, nicht leicht. Ja, es kam bei der nach 2011 und 2015 dritten Kunstpreis-Ausstellung sogar zu einem Patt, sodass sich die Jury dazu entschied,
in diesem Jahr zwei dritte Preise zu vergeben. Die Preisträger kommen aus München, Burgau, Ulm und Neu-Ulm.
Die Werke haben durchweg hohe Qualität
Doch bis die Ausgezeichneten endlich bekannt gegeben wurden, unterhielten Hausherr, Veranstalter und Sponsor die zahllosen Besucher, die sich in drangvoller Enge im Obergeschoss des Amtsgerichtes
eingefunden hatten, mit entspannten Reden, aufgelockert durch Gitarrenmusik. Amtsgerichtsleiter Walter Henle hatte sein Haus von Beginn an der Kunst geöffnet, um Justiz und Gesellschaft
zusammenzubringen. Augenzwinkernd vermutete er, die auf ihren Prozess wartenden Delinquenten könnten sich mit den Kunstwerken in den Amtsgerichtsgängen die Wartezeit angenehm verkürzen. Die hohe
Qualität der Werke war auch für Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bemerkenswert und außergewöhnlich für eine Stadt von der Größe Günzburgs. Jauernig verteidigte das Engagement der Stadt für Kultur
mit dem Hinweis, dass Kunst zwar monetär gesehen defizitär sei, aber die seit unzähligen Generationen bestehende Kunstförderung Stadt und Gesellschaft in Günzburg formen.
Der Hauptsponsor des Kunstpreises, die Sparkasse Günzburg- Krumbach, war durch ihren jungen Vorstandsvorsitzenden Daniel Gastel repräsentiert, der sich dezidiert für Kunstförderung durch sein
Institut aussprach und darauf hinwies, dass die Sparkasse mit deutschlandweit 130 Millionen Euro jährlich der größte nicht staatliche Sponsor in Sachen Kunst sei, mit dem Ziel, eine lebendige
Kulturlandschaft für alle Bürger mitzugestalten.
Off-Art Vorsitzende lüftet das Geheimnis
Dann endlich konnte Off-Art-Vorsitzende Karen Steifensand das Geheimnis lüften. Ausgezeichnet wurden vier Werke, die das Thema „Alltägliches“ inhaltlich spannend und technisch hervorragend umgesetzt
haben. Den ersten Preis erhielt die in München lebende Xenia Hartok, die an zahlreichen Akademien studiert hat und mit ihrem Diptychon (zwei zusammengehörige Bilder) die Jury überzeugte. Die Gemälde
zeigen junge, sonnenbebrillte Frauen ohne Hintergrund, ohne spezielle Merkmale, mit angespannter Mimik, nur scheinbar alltäglich. Erst auf den zweiten Blick verraten die malerisch perfekten Werke
ihre inhaltliche Qualität, wie Theo Krötzinger in seiner Laudatio erläuterte. Sie fordern den Betrachter zum Nachdenken und Rätseln auf, so wie auch der mysteriöse Titel „Damenmoder“.
Der zweite Preis geht an ein Vereinsmitglied aus Burgau
Mit dem zweiten Preis wurde ein Künstler der Off-Art-Gruppe geehrt. Der Burgauer Dietrich Moravec ist engagiertes Vereinsmitglied und ein Künstler, der, wie sein Laudator Rolf Eichelmann in launiger
Rede versicherte, einer der wenigen sei, der fast alle Maltechniken perfekt beherrsche. Den Preis erhielt Moravec für seine „Veteranen“, nicht etwa alte Soldaten, sondern drei Pinsel mit verklebten,
abgestoßenen Borsten, eingedelltem Metall und schmutzigem Holzgriff. Ausgediente eben, denen Dietrich Moravec ein kleines Ehrenpodest errichtet hat. Dort lehnen sie, nach einem arbeitsreichen Leben,
vor braun-orangem Hintergrund.
Die dritten Preise erhielten Stefanie Siering aus Ulm und Myrah Adams aus Neu-Ulm. Siering hat das Alltägliche in 18 in unterschiedlichen Techniken gefertigten Quadraten festgehalten, „Ein Tag im
Leben – Gedächtnisspuren“ scheint die Chronologie eines Tages zu sein. Doch, so Karin Scheuermann vom Kulturamt, es werde keine Geschichte erzählt, nicht der Tageslauf einer Person dargestellt. Das
Alltäglich erscheine vertraut und zugleich fremd.
Das kann man auch beim Betrachten der Teebeutelplantage von Myrah Adams empfinden. Nikolaus Kugelmann nahm die Zuhörer in seiner Interpretation der Buntstiftzeichnung von über 50 Teebeuteln, die über
Teegläsern schweben und letzte Tropfen absondern, mit auf eine Reise durch Kunst und Fantasie.
Neben den vier ausgezeichneten Werken dürfen sich die Besucher im Amtsgericht auf weitere 71 hochkarätige Kunstwerke freuen, von denen sich jedes auf seine ganz spezifische Weise mit dem
„Alltäglichen“ auseinandersetzt und dem Betrachter neue Blicke auf scheinbar Bekanntes eröffnet.
Führung durch die Ausstellung bei der Kultursommer-Eröffnung
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Amtsgerichtes zu besichtigen. Ein Katalog mit allen Werken wird im Touristbüro und zu offiziellen Führungen durch Off-Art-Künstler für fünf Euro
angeboten. Die nächste Führung findet im Rahmen der Eröffnung des Kultursommers am Sonntag, 2. Juni, um 16 Uhr statt. Dauer der Ausstellung „Alltägliches – 3. Kunstpreis der Stadt Günzburg“ ist bis
11. November.
Günzburger Zeitung, 24.05.2019 - Bericht und Fotos: Gertrud Adlassnig
28 Mitglieder des Kunstvereins Off Art zeigen in der Galerie Groß in Burgau ihre Werke.
'Bunt gemischt“ ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Eher würde passen: Eine ungeheure Vielfalt ist es, die sich derzeit in der Galerie Groß in Burgau präsentiert. Seit vielen Jahren
stellt der Günzburger Kunstverein Off Art dort aus. Am Freitag, dem Black Friday und zugleich der langen Einkaufsnacht in Burgau, wurde die Jahresausstellung eröffnet. 88 Bilder, 15 Plastiken und
Skulpturen, auch Kleinformatiges, von 28 Mitgliedern des Kunstvereins, warteten darauf, sich den Blicken der Gäste zu präsentieren.
Anders als in der internationalen Kunstszene sei hier die Welt noch in Ordnung, wandte sich Karen Steifensand an die Besucher. Ralf Strassner hatte nach mehr oder weniger 25 Jahren als Vorsitzender
sein Amt an sie übergeben.
Banksy sorgt für Aufsehen in der Kunstwelt
Die Kunstwelt versetze derzeit eher in ein Erstaunen oder gar in ein Entsetzen, bezog sich die neue Vorsitzende auf die jüngsten Schlagzeilen: Wurden doch erst vor Kurzem für ein Gemälde von David
Hockney mehr als 90 Millionen Dollar bezahlt. Entsetzen dagegen kam auf, als bei einer Versteigerung des Auktionshauses Sotheby’s ein Bild des britischen Streetart-Künstlers Banksy durch einen
eingebauten Schredder-Mechanismus sich selbst zu zerstören begann.
Nicht so bei Off Art: Es liege im Auge des Betrachters, die Werke zu begutachten, den Schaffensprozess zu erahnen und die Seele eines Werkes zu entdecken, betonte Karen Steifensand. Durch die
Vielfalt der ausgestellten Werke aus Acrylbildern, Aquarellen, Zeichnungen, Collagen und Bildhauerarbeiten, wie auch das Umsetzen mit den verschiedensten Materialien und den unterschiedlichsten
Techniken wird dies in der Galerie Groß besonders deutlich. Körperstudien von Theo Krötzinger mischen sich mit Neuerem und Abstrakteren von Ralf Strassner.
Rolf Eichelmann zeigt Bilder für echte Burgauer
Bei den Bildern von Wolfgang Steiner sticht einmal mehr die Handschrift des Lithografen hervor, und die Bruchlandung der Arche Noah von Walter Willburger neben den Bleistiftzeichnungen seiner Ehefrau
Uschi bringen den Betrachter zum Schmunzeln. Rolf Eichelmann zeigt mit seinen Bildern, darunter „Fasnachter und der Frühling“, echte Arbeiten für echte Burgauer. Die Früchte von Dieter Moravec
erweisen sich einmal mehr mit allerfeinstem Pinsel gemalt. Und wer neben dem „Gockel“ die bunt umgesetzte „Kuh“ als solche nicht gleich versteht – man erkennt sie natürlich problemlos – kann dies auf
dem Bild von Susanne Pögl-Aßfalg zumindest lesen.
'Die Vielfalt macht die Ausstellung wahnsinnig interessant“, sagt Karen Steifensand. Und bei Weihnachtsgeschenken dürfe es sich durchaus auch um Kunstgeschenke handeln. Aus diesem Grund habe man,
auch wegen des Publikums, den Black Friday und die lange Einkaufsnacht als Eröffnungstermin gewählt. Es sei sozusagen alles dabei.
Huldigung an Banksy‘s Schredder
Und mit der 'Hommage à Banksy' und den Papierstreifen, die gerade noch den roten Luftballon erkennen lassen, einem Werk von Karen Steifensand selbst, bleibt sogar eine Art Huldigung an Banksy’s
Schredder.
Die Werke sind noch bis zum Sonntag, 6. Januar, ausgestellt. Sie können während der Öffnungszeiten der Galerie Groß, montags bis samstags von 10 bis 12.30 Uhr und, außer mittwochs, von 14.30 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung besichtigt werden.
Günzburger Zeitung, 26.11.2018 - Bericht und Foto: Peter Wieser
Mit dem Skulpturenpark in Günzburg wird Kultur für jedermann zugänglich.
Foto: Nicht am runden, sondern am preisgekrönten Tisch versammelten sich von links nach rechts die Sponsoren Josef Nersinger (LEW) und Walter Pache (Sparkasse), die Off-Art-Präsidenten Karen Steifensand und Ralf Strassener, Oberbürgermeister Gerhand Jauernig und die Künstler Franz-Ferdinand Wörle und Günter Braun.
Der Skulpturenpark ist eröffnet. Unter großer Publikumsbeteiligung gaben Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und der scheidende Off-Art-Präsident Ralf Strassner den offiziellen Startschuss für ein
erneutes Jahr der Kunst im öffentlichen Raum. Während Jauernig die Initiatoren würdigte, ohne deren Ideen und Tatkraft die Bereicherung der Stadt mit einem für ein Oberzentrum unbedingt notwendigen
kulturellen Angebot kaum möglich wäre, dankte Strassner der Stadt, die mit ihrer uneingeschränkten Unterstützung des Projektes und der flexiblen Hilfe des Bauhofs die Umsetzung des Dritten
Skulpturenparks möglich gemacht hatte.
Doch auch die Sponsoren sind notwendige Beteiligte, um ein so großes Werk zu realisieren. Immerhin haben 20 auswärtige Künstler und zehn Off-Art-Mitglieder ihre Werke für ein Jahr nicht nur zur
Verfügung gestellt, sondern auch auf eigene Kosten angeliefert. Die ausgelobten Preise wurden von der Sparkasse und der LEW gestiftet. Sparkassenvorstand Walter Pache, betonte die Verantwortung der
Bank für die Gesellschaft, weshalb sie sich bewusst für sportliches, soziales und künstlerisches Engagement einsetze. Auch die LEW fühlt sich der Region verpflichtet und will nicht nur als
traditioneller Energielieferant wahrgenommen werden. Sie wolle auch zur Kunstregion Bayerisch-Schwaben ihren Beitrag leisten.
Die Jury, bestehend aus Kunstlehrern, Off-Art-Vorstand und Josef Nersinger von der LEW hat sich für drei Kunstwerke entschieden, die markante Zeichen auf dem Kunstparcours durch Günzburgs Innenstadt
setzen: Den ersten Preis errang der Heidelberger Künstler Günter Braun, dessen “Tor“ aus Granit einen unerwarteten Blick auf das Schloss oder den Stadtturm ermöglicht. Die Jury verlieh
Franz-Ferdinand Wörles “Tisch“ aus unbehandeltem Stahlblech den 2. Preis “Actaeon“, eine in weißem Polyester gearbeitete tragische Figur aus der griechischen Mythologie, des Düsseldorfer Künstlers
Dirk Balke wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Mit dem Skulpturenpark wird Kunst in den öffentlichen Raum getragen, sie wird für jedermann zugänglich, ohne die Schwelle einer Museumstüre zu überwinden. Gerhard Jauernig betonte, wie sehr diese
Kunstwerke das Gefühl für die Stadt verändern kann: Einheimischen werde ein neuer Blick auf ihre Heimat ermöglicht, Auswärtige werden positiv überrascht. Für die Stadt sei es keine Frage, die Kunst
zu unterstützen, auch in unserer Zeit. Der heutige kulturelle Reichtum sei nur denkbar durch kunstsinnige Förderer in früheren Zeiten. Und auch die Werke von heute werden Spuren in der Zukunft
hinterlassen. Die Stadt werde auch im Rahmen des Skulpturenparks wieder Ankäufe tätigen, versicherte der Oberbürgermeister. Dem Festakt schloss sich ein mehrstündiger Rundgang an, bei dem Ralf
Strassner und die Künstler die Exponate erklärten. Die Schar der gut hundert Kunstinteressierten wuchs weiter an, denn manch ein Passant schloss sich kurzerhand der Gruppe an.
Der ausgeschilderte Skulpturenpark, in einem hilfreichen kleinen Katalog beschrieben, führt von der Sparkassenzentrale vorbei am Lannionplatz zum Dossenbergerhof. Vom Hofgarten geht es die neue
Anlage auf dem ehemaligen Radbrauereigelände hinunter zum Amtsgericht und der dahinter liegenden Grünanlage mit Gewässer. Im Hofgarten, vor dem Hotel, ist der “Tisch“ von Franz-Ferdinand Wörle
platziert. Juror Theo Krötzinger erläuterte die Preiswürdigkeit des Kunstwerkes. Der Bayer habe ein alltägliches Stück zum Kunstobjekt gemacht. Außergewöhnlich an diesem Tisch ist der Kontrast
zwischen der konstruktivistischen Wirkung der deutlich herausgearbeiteten Tektonik mit den über die Tischplatte hinausragenden Füßen und dem spielerischen Umgang mit der geometrischen Form, die sich
in der geschwungenen Platte zeigt.
Herausragend auch die perfekte handwerkliche Verarbeitung des Werkes. Auf dem weiteren Weg traf die Gruppe auf das erstplatzierte Kunstwerk, das “Tor“, auf halber Höhe zwischen Ober- und Unterstadt
positioniert. Barbara Quintus informierte über die Vita des Heidelberger Künstlers, der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und sich auf figürliche Objekte in Holz und Stein im öffentlichen Raum
konzentriert. Sein Tor aus schwarzem Granit stehe im Spannungsfeld von Vollkommenheit und Brüchen.
Vorbei an zahlreichen bemerkenswerten Kunstobjekten, ging es weiter Richtung Amtsgericht. In der Grünanlage, in dem kleinen Bach mit Insel, findet der Skulpturenparkbesucher das drittplatzierte
Kunstwerk. Es zeichnet sich durch seine besondere Lage aus. Wie Ralf Strassner erklärte, war es nicht einfach, den “Actaeon“ auf die Insel zu verfrachten und dort stabil zu verankern. Die schneeweiße
Figur mit dem Hirschgeweih sitzt am Ufer, die Füße im Wasser, in dem sie sich spiegelt. Er hoffe, dass das Werk dort vor Vandalen geschützt sei, erklärte der scheidende Off-Art-Präsident. Die Figur
verkörpert einen Spanner, der Diana, die griechische Göttin der Jagd beobachtete und dafür in einen Hirschen verwandelt wurde, der von seinen eigenen Hunden gerissen wurde.
Mit dieser tragischen Geschichte wollte Ralf Strassner den Rundgang nicht beenden. Das Finale bildeten die Säulen der Off-Art-Künstler, auf denen, entlang der Schöblstraße unterhalb des
Amtsgerichtes, die Geschichte der Stadt von der Prähistorie bis zur Gegenwart dargestellt ist. Dabei konnte jeder der Künstler seine eigene Vorstellung und stilistische Besonderheit einbringen.
Entstanden ist ein historisches Bilderbuch, das ebenso individuell wie allgemein gültig ist.
Günzburger Zeitung, 05.05.2018 - Bericht und Foto: Gertrud Adlassnig
Die Artik ist in die Günzburger Kreisklinik zurückgekehrt. Werke dreier Künstlerinnen stechen heraus.
Foto: Off-Art-Vorsitzender Ralf Strassner (links) und Landrat Hubert Hafner übergaben den Landkreispreis im Rahmen der Artik. Erste Preisträgerin Radmilla Curcic (Mitte) freut sich mit der Zweitplatzierten Bea Stoppa (Zweite von links) und Theresa Birkner (dritter Preis).
Nach mehreren Jahren Auszeit ist es endlich wieder soweit. Im Jubiläumsjahr kann die Artik zurück in die Günzburger Kreisklinik ziehen. Im Rahmen der nun eröffneten Kunstausstellung des Vereins
Off Art vergab Landrat Hubert Hafner auch wieder den Landkreispreis.
Vor 25 Jahren wurde in Günzburg der Off Art Verein gegründet, in dem akademische Künstler und Autodidakten, hauptberufliche Künstler und Laien sich gemeinsam für die Kunst einsetzen. Das erste große
Abenteuer des Off Art Vereins war in seinem Gründungsjahr eine dreitätige Kunstausstellung im Festsaal des BKH, erfuhren die Gäste zur Vernissage der diesjährigen Artik. Vorsitzender Ralph Strassner
erinnerte zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung in einem kleinen Rückblick an die Geschichte von Verein und Artik. Die Idee, Kunst ins Krankenhaus zu bringen, kam von Strassner, der damals noch als
Chefarzt an der Klinik tätig war. Doch eine echte Heimat fanden die Künstler schließlich durch Rudi Fickert, der den ehemaligen, zwischenzeitlich nutzlos gewordenen Bunker in den Katakomben der
Klinik als Ausstellungsraum entdecke. Dort etablierte sich nach unzähligen ehrenamtlichen Renovierungsstunden eine echte Kunstgalerie, die Artik mit Landkreispreis wurde zum festen Bestandteil der
Günzburger Kulturszene, bis das Krankenhaus im Zuge von Umbauarbeiten die Räume als Archiv benötigte.
Die Artik in der Klinik wurde für mehrere Jahre auf Eis gelegt, zwischenzeitlich stellte Off Art unter anderem im Stadtschloss aus. Nun ist sie zurück, glänzender, besser zugänglich, großzügig.
Wie Andreas Mugler als Vertreter des Klinikvorstands betonte, sei es ein wahres Vergnügen, durch die Gänge der Klinik zu laufen. Vergessen sind die heißen Diskussionen um Angemessenheit von
Bildinhalten und -ausgestaltungen im Krankenhausbereich. Zurück bleibt eitel Freude über eine Ausstellung, die frei zugänglich für jedermann ist, an der sich Patienten wie Besucher erfreuen können,
ohne Eintrittskontrolle, ohne Eintrittskarte. Wegweiser führen die Interessierten durch die Gänge im Erd- und Untergeschoss.
Dort können sie 135 Bilder von 98 Künstlern entdecken, 240 Einreichungen für die überregional bekannte Ausstellung waren aus ganz Bayern, vereinzelt sogar aus Norddeutschland eingegangen. Eine
Vorauswahl musste getroffen werden und die ausgesuchten Bilder waren dann so zu platzieren, dass sie einen Sinnzusammenhang mit ihrer Umgebung bilden: kulinarische Abbildungen in der Nähe der
Cafeteria, Kinder, Clowns und fröhliche Szenen rund um die Gynäkologie und Geburtshilfe. Eine besondere Herausforderung für den Verein, der bei dieser speziellen Ausstellung in einem Krankenhaus
vielen Erwartungen gerecht werden musste. Doch an oberster Stelle stand die künstlerische Qualität der zu zeigenden Werke.
Und da kann sich der Off Art Verein durchaus sehen lassen. So war es auch nicht einfach, die Preisträger für den Landkreispreis zu ermitteln. Die Jury, bestehend aus für akademisch gebildeten
Künstlern, den Gymnasialkunsterziehern Julia Karmann, Nikolaus Kugelmann und Theo Krötzinger, unterstützt von der Nachwuchslehrerin Felicitas Kennel, die gerade ihr Examen abgelegt hat, musste
mehrmals die langen Ausstellungsgänge abschreiten und abwägen, bis sie sich auf die diesjährigen Preisträgerinnen einigen konnten.
Mit einem abstrakten Werk voller Feuer und Dynamik überzeugte Radmilla Curcic die Jury. Das „Bild ohne Titel“, es sind zwei sehr ähnliche in der Ausstellung, die eine kleine Serie bilden, aber nicht
gemeinsam gehängt wurden, zieht den Betrachter an. Wie Nikolaus Kugelmann in seiner Würdigung hervorhob, sind es sowohl die raffinierten künstlerischen Techniken, mit denen Curcic ein einzigartig
flammendes, feurigen Rot erzeugte, aufgetragen in vielen Schichten, als auch die Thematik selbst, in der der Betrachter immer wieder Neues auch über sich selbst erfahren kann, was die Jury davon
überzeugte, in ihr die würdige Trägerin des Landkreispreises zu erkennen. Landrat Huber Hafner übergab ihr mit Glückwünschen Urkunde und Preisgeld.
Ein Doppelbild brachte Bea Stroppa den zweiten Preis: eine Frau im kleinen Schwarzen. Doch im Kontrast zur offiziellen, distanzierenden Kleidung ist diese Frau barfuß. Körperhaltung und Blick
unterscheiden sich auf den beiden Bildern, brechen mit den Erwartungen des Betrachters, erläuterte Julia Karmann, die die differenzierte Malweise der Künstlerin hervorhob.
Theresa Birkner erhielt für ihr Doppelbild „Neid Wohlwollen“ den mit 500 Euro dotierten dritten Preis. Wie ihre Laudatorin Felicitas Kennel darlegte, war es die Ambivalenz des Bildinhaltes – einer
scheinbar symmetrischen Darstellung einer Transgender-Figur – die parallel geht mit der Maltechnik, die gleichermaßen vielseitig ist zwischen fotorealistischer Raffinesse und bewusster
Flachheit.
Die Kunstausstellung im Krankenhaus„Artik“ ist noch bis zum 20. Juli zu sehen. Alle Werke sind während der Öffnungszeiten des Krankenhauses frei zugänglich.
Günzburger Zeitung, 22.02.2018, Bericht und Foto: Gertrud Adlassnig
Die Jahresschau von Off-Art in Burgau lädt den Betrachter ein, sich von den Werken berühren zu lassen
Es ist wieder so weit: Off-Art, der Kunstverein aus Günzburg, präsentiert wieder Werke seiner Mitglieder in der Burgauer Galerie von Rike und Berthold Groß. Es ist schon gute Tradition, dass
Künstler des Vereins in der Vorweihnachtszeit größere und vor allem kleinere Werke zeigen, die sich bestens dafür eignen, auch Kunstneulingen zu Originalwerken zu führen. Die Werke, versichert
Vereinspräsident Ralf Straßner, werden zu moderaten Preisen verkauft, sodass der Weg zum Kunstwerk in den eigenen vier Wänden möglich wird.
Kunst ist es definitiv, was da an den Wänden der Galerie zu sehen ist. 27 Kunstschaffende, ambitionierte Laien und Profis, haben 45 Bilder zur Hängung eingereicht, weitere 42 sind in Ständern
gesammelt. Außerdem ziehen 16 Skulpturen den Blick des Galeriebesuchers auf sich. Sie geben einen spannenden Einblick in die große Vielfalt des künstlerischen Schaffens innerhalb von Off-Art.
Keramiken und Metallguss, Grafiken und Ölbilder, Acrylmalerei und Aquarelle, Guachen und Zeichnungen, Collagen und Mischtechniken spiegeln die gestalterischen Möglichkeiten. Vom Abstrakten bis zum
Gegenständlichen, von der Reduktion bis zum Realismus, bei Off-Art darf jeder Künstler seinen Stil leben.
Zur Eröffnung der so unterschiedlichen Werkschau ging Ralf Straßner der Frage nach, was denn nun Kunst sei, und fand Antworten bei Florian Illies und dem Großmeister der Kunst, Pablo Picasso. Der
Berliner Galerist und Autor ist davon überzeugt: „Am Ende entscheiden Laien, wie Experten aus dem Bauch heraus. Die Begeisterung für ein bestimmtes Werk kann man nicht begründen.“ Und da ist es nicht
die Schönheit oder Exzentrik, die die Qualität bestimmt, sondern die Fähigkeit eines Werkes, den Betrachter zu berühren. Untermauert wird diese These durch Picasso, der das Verstehen von Kunst als
fragwürdig beurteilt.
Dem Eiligen bliebe viel verborgen
Und ganz im Sinne der Zitierten empfiehlt Ralf Straßner den Ausstellungsbesuchern eine unvoreingenommene Herangehensweise: Unbefangen durch die beiden Räume schlendern, sich Zeit nehmen zum Schauen,
zum Sich-berühren-Lassen und dabei Entdeckungen machen, die dem eiligen Gast verborgen bleiben. Dass Off-Art immer wieder heimische Kunst in Burgau präsentieren kann, ist auch einem aktiven Team von
Vereinsmitgliedern zu verdanken, die sich um die Ausschreibungen, die Organisation der Ausstellung, die Hängung der Bilder in der befreundeten Galerie kümmern, dankte der Kunstvereinsvorsitzende
seinen Kollegen.
ist noch bis zum 17. Dezember in der Burgauer Galerie zu sehen.
...
Entdeckungsreise durch die heimische Kunst - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Entdeckungsreise-durch-die-heimische-Kunst-id43369961.html
Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, 28.11.2017
Foto: Gertrud Adlassnig
Die Schau des Vereins Off Art in der Burgauer Galerie lädt zum Kennenlernen ohne Berührungsängste ein. Durch einige der Werke kann man sogar blättern
Zu seiner traditionellen Jahresausstellung vor Weihnachten lädt der Kunstverein Off-Art wieder einen Monat lang in die Galerie Groß nach Burgau ein. Auch 2016 haben sich trotz der großen Ausstellung im Günzburger Amtsgericht wieder zahlreiche Vereinsmitglieder mit teils neuen Arbeiten beteiligt, nicht alle von ihnen fanden Platz an den Wänden. Dort hängen lediglich 38 Werke. Da die Räume der Galerie verkleinert wurden, dürfen die Besucher in den nächsten Wochen aber zusätzlich in zwei Ständern blättern und ihre Entdeckungen machen. Dort finden sie ungerahmte Aquarelle, Zeichnungen, Lithos. Eine kleine, aber feine Auswahl an Marmor- und Keramikfiguren bereichert die Ausstellung.
Ralph Strassner, Vereinsvorsitzender, wies die Vernissagebesucher darauf hin, dass in dieser Verkaufsausstellung nicht nur die Formate, sondern auch die Preise klein gehalten seien und sinnierte über den Begriff Kunst. Selbst eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts, Georgia O´Keefe, habe einmal behauptet, sie wisse nicht, was Kunst sei. Niemand habe ihr eine zufriedenstellende Definition geben können. Auch Ralph Strassner wollte kein Urteil über die exponierten Werke abgeben, die die große Bandbreite an Sujets, Techniken und Stilen widerspiegeln, die von den Künstlern in der Region praktiziert werden. Der Besucher in der Galerie Groß soll einfach durch die beiden Ausstellungsräume wandern und die Werke auf sich wirken lassen, sich von ihnen ansprechen lassen. Die bunte Mischung wirkt sicherlich anregend und lädt dazu ein, über den direkten Vergleich, über das Nachdenken über ein Bild und seine Aussage zu seinen ganz persönlichen Favoriten zu finden.
Mit Geduld und Achtsamkeit den Werken gegenübertreten
Immerhin kann sich der Besucher mit den naturalistisch gemalten Tierbildern von Auerhahn und Rebhuhn genauso auseinandersetzen wie mit traditionellen Stillleben mit Früchten und Blumen oder abstrakter gestischer Acrylmalerei. Neben den unterschiedlichsten Aquarellen findet er monochrome Drucke, farbenfrohe Gouachen und Collagen oder kolorierte Tuschzeichnungen, die die ganz persönliche Handschrift des Künstlers zeigen.
Man kann die Ausstellung in Burgaus Galerie Gross auch nutzen, um die Kunst sehen zu lernen, ohne dafür ehrfurchtgebietenden Pinakotheken zu besuchen. „Man muss mit Geduld und Achtsamkeit der Kunst gegenübertreten. Es wäre ein großer Verlust, wenn Kunst nicht mehr zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählen würde“, mahnte der Off-Art Vorsitzende.
Wer sich dem Abenteuer Kunst stellen will, hat dafür in der Vorweihnachtszeit ausreichend Gelegenheit. Die Jahresausstellung geht noch bis zum 17. Dezember. Dann schließt sie mit einer offiziellen Finissage. Bis dahin können die Kunstinteressenten Montag bis Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr die Galerie Besuchen. Lediglich Mittwoch und Samstag bleibt die Galerie Groß nachmittags geschlossen.
Auch bei
http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Sie-zeigen-Kunst-als-Grundbeduerfnis-id39793762.html
Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, 22.11.2016
Foto: Gertrud Adlassnig
Hier hängt die am besten gesicherte Ausstellung
Das neue Amtsgericht in Günzburg wird zur Galerie. Was Besucher wissen müssen, die die mehr als 100 Werke sehen wollen – und warum sich der Aufwand lohnt.
Eine moderne Justitia begrüßt die Besucher im Foyer des Günzburger Amtsgerichts. Das Gemälde von Ralf Strassner gehört zur Kunstausstellung, die am Sonntag in den neuen Räumen eröffnet wird. Wer die
Ausstellung besuchen möchte, muss sich jedoch erst anmelden.
Das dürfte die am besten gesicherte Kunstausstellung werden, die die Stadt jemals gesehen hat: Ab Sonntag sind im neuen Günzburger Amtsgericht mehr als 100 Kunstwerke. Doch bevor Besucher ein Urteil
über die Bilder und Skulpturen fällen können, müssen sie zum Sicherheitscheck.
Das neue Amtsgericht ist ein sicherheitsrelevantes Gebäude – wer hinein will, muss sich deshalb erst einmal anmelden. Egal, ob er zu einer Verhandlung oder in die Kunstausstellung will. Doch der
Aufwand lohnt sich, findet der veranstaltende Verein Off Art. Die Kunstfreunde haben deshalb die Einladung von Amtsgerichtsdirektor Walter Henle gerne angenommen, der die Türen im neuen Haus für die
schöpferische Kreativität geöffnet hat. Auf vier Etagen sind hundert Gemälde von 40 Malern und acht Skulpturen von sechs Bildhauern zu sehen, ausgewählt aus zweihundert Einsendungen.
Im Januar hatte die Ausschreibung des Kunstvereins Kunstschaffende aus ganz Bayern dazu ermuntert, Werke einzureichen. Immerhin müssen die Eigentümer über viele Monate auf ihre Werke verzichten, denn
die (Verkaufs-)Ausstellung soll bis Ende des Jahres dem neuen Justizgebäude künstlerisches Flair verleihen. Unter den Werken sind einige bereits bekannte Namen, aber ebenso ist Neues zu entdecken.
Ralf Strassner, Brigitte Weber, Rolf Eichelmann und Karen Steifensand ließen sich vom Aussstellungsgebäude inspirieren und haben sich auf ganz unterschiedliche Art mit dem Thema Recht und
Gerechtigkeit auseinandergesetzt.
Justitia im Businesskostüm
Im Foyer zieht Strassners durch die Ereignisse von Köln angeregte „Justitia oder die Gewalt gegen Frauen“, eine moderne Justitia im Businesskostüm mit unverbundenen, intensiven Augen, den Blick des
Betrachters auf sich. Ihr zur Seite im Diptychon ein aggressiver Ritter mit Schwert, begleitet von grimmigen Hunden auf mörderischer Frauenjagd. Der vielseitige Rolf Eichelmann zeigt Collagen im Stil
von Matisses Scherenschnitten: Menschen hinter Gittern. Unversöhnliche Parteien stehen sich auf dem Werk von Brigitte Webers Interpretation der Justitia gegenüber. Und Karen Steifensand macht Seiten
aus dem titelgebenden "Schönfelder“, einer der wichtigsten Gesetzessammlungen der Bundesrepublik, zur Basis ihrer Auseinandersetzung mit dem Recht: darüber warten Menschen im schematischen
Linolschnittstil – worauf? Die Antwort muss sich der Betrachter selbst geben.
Doch auch Überraschungen außerhalb des "Rechtsraums“ warten auf den Betrachter. So zeigt sich Franz Meckl von einer neuen Seite: kein fotorealistisches Gemälde mit extrem glatter Oberfläche hängt im
Amtsgericht, sondern ein Blumenstück mit pastos aufgetragenen, vom Künstler selbst angerührten Ölfarben, die dem Bild eine enorme Tiefenwirkung verleihen.
Strenge Holzschnitte
Ein Bummel durch die fünf Raumeinheiten auf vier Etagen des Justizpalastes macht Entdeckungen möglich: spannende abstrakte und stark abstrahierende Malerei in den verschiedensten
Farbzusammenstellungen sind zu sehen. Werke im Stil der Arte povera mit sehr zurückgenommener Farbgebung und minimalistischen Darstellungen laden zum genauen Hinschauen ein und wollen vom Betrachter
entschlüsselt werden. Natur findet Eingang ins Amtsgebäude: üppige florale Stilleben, farbintensive Stillleben im Garten, Landschaften in Aquarell, aber auch strenge Holzschnitte sprechen die Seele
an.
Selbst Textilkunst der Augsburgerin Turid Schuszter wurde von Off Art in die Präsentation integriert. Somit bietet sich dem Ausstellungsbesucher eine sehr breite Palette der bildnerischen Kunst, die
ein spannendes Schlaglicht auf die schöpferische Kraft im Landkreis und Bayern wirft.
Wie Off Art-Vorsitzender Ralf Strassner darlegt, sind imposante Kunstausstellungen des Vereins längst zur Tradition geworden. Immerhin werden sie seit 23 Jahren regelmäßig angeboten. Lange Zeit im
Krankenhaus mit dem Titel „Artik“. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich mit dem neuen Standort eine neue Tradition, eine "Artiag“ im Amtsgericht.
Schließlich ist es das erklärte Zeil des Vereins, Kunst einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Mit dem neuen Standort erhalten die Interessierten einen doppelte Besichtigungschance: zum einen
steht da das neue elegante Amtsgericht, das mit seinen lichtdurchfluteten Foyers und rhythmischen Flurgestaltungen spannende Architektur zeigt. Und dann ist da jetzt die Kunstausstellung, die dem
Haus die Strenge des Rechts nimmt und die Hemmschwelle für die Eintretenden deutlich absenkt.
Strassner hofft, dass sich über das Jahr viele Besucher einfinden, vielleicht auch in kleinen Gruppen ins Amtsgericht kommen und gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen oder sich von einem Off
Art-Mitglied die Ausstellung zeigen lassen.
Die Ausstellung kann werktags von 8 Uhr morgens bis 15 Uhr (letzter Einlass) besucht werden. Da es sich beim Amtsgericht um ein sicherheitsrelevantes Gebäude handelt, müssen sich die Besucher am
Eingang informell anmelden. Am Sonntag findet auch der Tag der offenen Tür im Amtsgericht statt.
Auch bei
Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, 22.04.2016
Foto: Gertrud Adlassnig
Klein, aber fein
Jahresschau des Vereins Off-Art in Burgau zeigt großes Können im Miniaturformat
Sie gehören zu dem Team, das sich immer wieder selbstlos dafür einsetzt, eine attraktive Off-Art Ausstellung präsentieren zu können: Die Vorsitzenden der KV Off-Art Ralf Strassner (links) und Karen
Steifensand und Theo Krötzinger (rechts), der sich um die Verköstigung der Gäste verdient machte.
Die traditionelle Jahresausstellung der Künstlervereinigung (KV) Off-Art hat in der Burgauer Galerie Groß wieder ihre Pforten geöffnet. 90 Bilder, 30 Objekte, 26 Künstler überwiegend aus dem
Landkreis Günzburg oder doch mit ihm verbunden: Vorsitzender Ralf Strassner durfte auch heuer wieder zufrieden sein mit dieser Resonanz der Kunstschaffenden trotz einer Einschränkung. Der Vorsitzende
hatte die Devise ausgegeben: kleines Format, maximal DIN A4. Das entspricht nicht immer dem schöpferischen Willen der ausstellenden Maler, doch es ist den Räumlichkeiten geschuldet. Schließlich
sollte möglichst vielen der kreativen Mitglieder die Chance geboten werden, einige ihrer Werke zu präsentieren.
Es habe durchaus auch Vorteile für die Ausstellung und den Künstler, mit solchen Vorgaben zu arbeiten, meint Karen Steifensand, die mit drei bierdeckelgroßen, mit dem Haarpinsel gemalten Miniaturen
dabei ist. Das Kleinformat sichere neue Werke für die Ausstellung und stelle oftmals neue Herausforderungen an den Künstler...
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http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Klein-aber-fein-id35900127.html
Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, 26.10.2015
Foto: Gertrud Adlassnig
Moderne Kunst in alten Mauern - 2015
Zwei Behörden, drei Stockwerke, eine Kunstgalerie
In Treppenhäusern und Fluren des Günzburger Schlosses ist erstmals „Moderne Kunst in alten Mauern“ zu sehen.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Rolf Eichelmann, Barbara Mechler, Eva Lucie Triftshäuser und Sparkassenchef Walter Pache mit dem Sieger-Gemälde.
Das großformatige Porträtbild von Barbara Mechler erhält den ersten Preis beim Kunstpreis der Stadt Günzburg. Zu sehen ist das Gemälde im Rahmen der Ausstellung 'Moderne Kunst in alten Mauern“ im
Treppenhaus des Finanzamts. Rolf Eichelmanns „Weiße Frau mit roten Vogel“ erhielt den 2. Preis. Es hängt im Erdgeschoss des Rathauses. Eva Lucie Triftshäusers Zeichnung 'Entzückend II' ist der dritte
Preisträger.
Der Günzburger Kunstverein Off-Art hat ein wahres Kunststück vollbracht: Wie ein Puzzlespiel haben Dr. Ralf Strassner und seine Mitstreiter 83 Kunstwerke zu einer Ausstellung zusammengesetzt, die
sich über zwei Behörden, drei Stockwerke und aus einer Vielzahl von Formaten zusammensetzt. Das Kunstwerk ist gelungen: Seit Montagabend ist die Ausstellung „Moderne Kunst in alten Mauern“ auf den
Fluren und Treppenhäusern von Rathaus und Amtsgericht Günzburg in der „Galerie im Schloß“ zu sehen. Drei Werke stechen besonders heraus: Es sind die Bilder von Barbara Mechler aus Fürstenfeldbruck,
Rolf Eichelmann aus Burgau und Eva Lucie Triftshäuser aus Ottobrunn, die am Montagabend den Kunstpreis der Stadt Günzburg erhalten haben...
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Rebekka Jakob, Günzburger Zeitung, 19.05.2015
Foto: Rebekka Jakob
OFF ART Jahresausstellung 2014
Spannungsvolle Kontraste
Der Verein Off-Art zeugt Werke von 26 Künstlern in der Galerie Groß in Burgau. Und hofft dabei auf ein besonderes Domizil für seine Schau Artik in Günzburg
Auch in diesem Jahr fungiert die Galerie Groß in Burgau als Gastgeber für die Jahresausstellung des Kunstvereins Off-Art. Viele Jahre hatte die Vereinigung, in der professionelle Künstler und
ambitionierte Laien eine gemeinsame Plattform gefunden haben, ihr Domizil im Günzburger Kreiskrankenhaus, das sie jedoch wegen Renovierungsarbeiten räumen mussten.
In der Galerie Groß haben 26 Künstler insgesamt 85 Bilder und elf Skulpturen eingereicht, sodass „für jeden Geschmack etwas dabei“ sein kann. Dass aus Platzgründen bei dieser Fülle an Werken nur
kleinere Formate gehängt werden können, tut der Vielfalt und Qualität der Ausstellung keinen Abbruch. Noch bis zum 16. November sind die Werke in Burgau zu sehen und der Ausstellungsbesucher sollte
ein wenig Zeit mitbringen, um sich auf die zahlreichen Werke einzulassen...
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Gertrud Adlassnig, Günzburger Zeitung, vom 05.11.2014
SkulpturenPark 2013
Kunst, wohin man auch schaut
Für ein Jahr ist die Günzburger Innenstadt wieder Kunstgalerie unter freiem Himmel. Einige der Werke sollen auf Dauer in der Stadt bleiben.
Die Günzburger Innenstadt ist wieder Kunstgalerie: Am Dienstagabend wurde der zweite Skulpturenpfad eröffnet. "Zwei Inseln" von Basilius Kleinhans ist im Hofgarten zu sehen. "Cumulus" von Pieter
Obels ist der Gewinner des zweiten Preises.
Die Preisträger des Skulpturenpfades erhielten Preisgelder von Sparkasse Günzburg-Krumbach und Stadt Günzburg, den Sonderpreis gab es vom Kunstverein Off Art. Unser Bild zeigt: (von links)
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Stefanie von Quast (1. Preis), Pieter Obels (2. Preis), Daria Wendland (Sonderpreisträgerin), Sparkassenchef Walter Pache, Tobias Freude (3. Preis).
Günzburg Blitzender Stahl, glänzender Stein und leuchtendes Holz haben sich zu Häusern, Brunnen und Straßen der Günzburger Innenstadt gesellt. Zum zweiten Mal nach 2007 hat die Stadt einen
Skulpturenpfad, dessen Eröffnung gestern auch den Auftakt zum Günzburger Kultursommer bildete. Viele Künstler aus der Region, aus Deutschland, aber auch aus den Niederlanden haben dazu Plastiken und
Skulpturen beigesteuert....
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Rebekka Jakob, Günzburger Zeitung, 08. Mai 2013
Foto: Bernhard Weizenegger
ARTIK 2012
Es ist das künstlerische Handwerk, der gekonnte Umgang mit Farbe und Werkstoffen, was die Jury der Artik 2012 besonders honoriert hat. Die Arbeiten der Künstler, die den diesjährigen Kunstpreis des
Landkreises und des Kunstvereins Off-Art gewonnen haben, eint ihre hochwertige Machart. Bei der Eröffnung der Ausstellung im Günzburger Kreiskrankenhaus gab es eine Überraschung: Der Preis für Objekt
wurde geteilt, zwei Augsburger Künstlerinnen dürfen sich über die Auszeichnung freuen. Im Bereich Malerie hatten die Vulkan-Motive von Wolfgang Steiner aus Neu-Ulm die Nase vorn. Zahlreiche Bilder
von der
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Günzburger Zeitung, vom 12. März 2012
'Moderne Kunst in Alten Mauern' 2011
Günzburg ist die Kunst einen Preis wert
Bewerber und Preisträger des ersten Kunstpreises an drei Standorten der Stadt
Der Kunstpreis der Stadt Günzburg ist heuer erstmals vergeben worden. Das Foto zeigt die vier Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Organisatoren und Initiatoren (von links): Dr. Ralf Strassner
(Vorsitzender Kunstverein Off Art), Esther Irina Pschibul (1. Preisträgerin Bildhauerei), Jürgen Moos (2. Preisträger Malerei), Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Ruth Wild (3. Preisträgerin
Malerei), Elfriede Hofmann (1. Preisträgerin Malerei) und Sparkassen-Chef Walter Pache. Günzburg Gemälde und Skulpturen in Hülle und Fülle können Kunstfreunde noch bis 1. Juni in Günzburg bewundern.
Nicht weniger als 114 Gemälde und 36 Objekte bietet die Ausstellung „Moderne Kunst in alten Mauern“, die gleich an drei Orten zu sehen ist – in der Sparkasse, im Heimatmuseum und im Forum am
Hofgarten. Die Ausstellung steht in Zusammenhang mit dem Kunstpreis der Stadt Günzburg, der heuer erstmals vergeben wurde. Der erste Günzburger Kunstpreis stieß auf großes Interesse...
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Walter Kaiser, Günzburger Zeitung, 13.05.2011
Foto: G. Kaiser
Zur Interpretation freigegeben
Kunstausstellung ARTIK 2009 vergibt Landkreis-Kunstpreise
Günzburg Lebendig, farbig, bunt zeige sich durch seine Kunstausstellungen das Kreisklinikum Günzburg, so wurde ihm von leitender Stelle (Dr. Rehbein) attestiert. Anlass war die vom Günzburger
Kunstverein Off Art initiierte und alle zwei Jahre stattfindende ARTIK, bei der zugleich der in der regionalen Kunstszene mittlerweile hoch angesehene - insgesamt mit 3000 Euro dotierte - Kunstpreis
des Landkreises Günzburg vergeben wird.....
Helmut Kircher, Günzburger Zeitung, 22.09.2009
Lesen Sie auch hierzu den Link in der Augsburger Allgemeinen Zeitung:
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Krumbach/Lokalnachrichten/Artikel,-Zur-Interpretation-freigegeben-_arid,1895344_regid,7_puid,2_pageid,4499.html